17 Feb Mabuhay von den Philippinen
Kokosnusspalmen, weißer Sandstrand, kristallklares Wasser… das sind die Philippinen!
Wir fühlten uns wie im Paradies und waren überwältigt von der Herzlichkeit und Lebensfreude der Filipinos
Sechs Wochen verbrachten wir auf den Philippinen, bereisten sieben verschiedene Inseln und hatten fünf Flüge, zahllose Bootsfahrten und andere Transportmittel, um dieses große Inselarchipel in Südostasien zu bereisen. Wir waren ebenso lange auf den Philippinen, wie davor insgesamt in Tibet, Shanghai, Hongkong, Singapur und Malaysia zusammen. „Sooo lange?“ wurden wir öfters gefragt. Doch unsere Wochen waren sehr abwechslungsreich, vielfältig und unterschiedlich, dass es sich nie langweilig oder eintönig anfühlte. Die Landschaft, das Essen und die Reisebegleitung veränderten sich und sorgten zusätzlich für Variation in unserem Programm.
Überblick über unsere Reiseroute
Familienbesuch & gemeinsames Weihnachtsfest unter Palmen
Bohol, Siquijor und Cebu
Unser Weihnachtsgeschenk kam dieses Jahr schon Mitte Dezember bei uns in Cebu an. Meine Mama und Schwester Lena kamen uns auf unserer Reise besuchen! Wir verbrachten 15 gemeinsame Tage, feierten Weihnachten zusammen am Strand und rutschten zu viert ins neue Jahr.
Der beste Start in das Jahr 2019, den ich mir hätte wünschen können!
Das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich mir hätte wünschen können!
Home away from home!
Kokosnusspalmen, Cloud 9 und Inselparadies wie aus dem Bilderbuch
Siargao
Ganz im Osten des Inselarchipels gelegen ist diese kleine Insel seit einigen Jahren zur „Pilgerstätte“ für Surfer geworden und gehört zu den besten Surfspots der Welt. Doch auch ohne auf dem Surfbrett die Wellen geritten zu haben, hatten wir es dort wunderbar. Gut eine Woche waren wir auf Siargao, sind mit dem Scooter die Insel abgefahren, durch Wälder aus Kokosnusspalmen spaziert (welch gigantischer Anblick – wie aus dem Bilderbuch!) und haben Zeit mit unseren Freunden verbracht, die zeitgleich hier zum Surfen waren. Außerdem haben wir uns durch die vielen kulinarischen Köstlichkeiten probiert. Alleine für die beste Shakshuka unseres Lebens (auf dieser Insel wissen sie, was Reisende mögen – philippinisches Essen ist schließlich nicht sehr berühmt) und die kleinen, mit einer süßen Kokosnussmasse gefüllten Brötchen hätte sich eine Reise hierher schon gelohnt!
TAO Bootstour – Inselhüpfen und 5 Tage Digital Detox
Von Coron nach El Nido
Für fünf Tage waren wir an Bord eines Bootes und haben das philippinische Inselleben hautnah mitbekommen – ohne Plan und Ziel den Tag verbracht. Ein Tag glich dem anderen, geprägt von Wasser, Strand und Abgeschiedenheit. Und doch war jeder Tag in sich besonders! Mehr über unsere Erlebnisse auf der TAO-Tour findet sich hier in einem eigenen Reisebeitrag.
Sehnsucht nach Pause und Zeit für Alltagsleben
Puerto Princesa, Palawan
Nach über 5 Wochen Herumreisen auf den Philippinen merkten wir, dass wir zunehmend gesättigt waren von Meer, Strand und Hitze. Wir hatten so viele überwältigende Erlebnisse gesammelt und konnten einfach keine neuen Eindrücke mehr aufnehmen. Bis zu unserem Flug nach Taiwan hatten wir jedoch noch etwas mehr als eine Woche Zeit. Spontan beschlossen wir daher, eine Woche in Puerto Princesa, der Hauptstadt von Palawan, zu verweilen. Den meisten Reisenden dient diese Stadt nur als Ankunftsort und Ausgangspunkt, um zu den touristischen Destinationen im Norden der Insel weiterzureisen. Wir jedoch verbrachten Alltagsleben ohne neue Action oder großartige Programmpunkte hier und gönnten uns ein etwas besseres Hotel (endlich wieder Warmwasser, ein sauberes Bett, keine Moskitos!). So lernten wir zu schätzen, was man zu Hause als so selbstverständlich ansieht! Für einige Tage kehrte in unserem Reisealltag Routine ein…
… In der Früh machte ich regelmäßig Yoga. Nach dem Frühstück widmeten wir uns der weiteren Reiseplanung für die kommenden Monate, buchten Flüge und Unterkünfte, recherchierten viel und gönnten uns Massagen. Bei meinen Spaziergängen durch die Stadt fühlte ich mich bereits heimisch und kaufte mein Obst bei denselben Frauen am Marktplatz.
Es war die beste Entscheidung, unsere intensive, lange Zeit auf den Philippinen so ruhig und unspektakulär ausklingen zu lassen. Unsere Seelen konnten uns dadurch wieder einholen und wir waren bereit für neue Erlebnisse, Abenteuer und Entdeckungen im nächsten Land auf unserer Route: Taiwan!
Hier nun aber erst mal noch – wie bei jedem unserer bereisten Länder – eine Zusammenfassung über
UNSERE BEST 4 “EINZIGARTIGKEITEN UND EIGENHEITEN” VON DEN PHILIPPINEN
FILIPINO HOSPITALITY
Stets lächelnd, freundlich, herzlich und unendlich bemüht – so erlebten wir die philippinische Bevölkerung! Egal, wohin wir kamen – beim Blick in ein freundliches, lächelndes Gesicht ging bei uns die Sonne auf! Vor allem ist es eine ehrliche, authentische Herzenswärme, die dieses Inselvolk ausstrahlt. Wir fühlten uns stets willkommen und wohl. Und diese gute Laune steckte an!
Bei einem Gespräch mit einer Filipina erklärte uns diese, dass es das Lächeln und die bedingungslose Lebensfreude sind, welche die Menschen auch bei noch so widrigen Lebensverhältnissen über-leben lässt.
Unser „Weihnachtsmärchen“ ist ein perfektes Beispiel für diese Qualität der Filipinos:
Wir wollten aus Siquijor unbedingt eine Tour nach Apo Island buchen, um dort mit Schildkröten zu schnorcheln. Es sollte unser Weihnachtsgeschenk aneinander sein! Die Reservierung bei dem einzigen Hotel der Insel, das diese Tour anbot, war erfolgreich getan. Doch dann bekam ich einen Anruf „So sorry, we are fully booked!“. Enttäuscht und traurig ob dieses organisatorischen Malheurs schrieb ich eine Bewertung auf Tripadvisor, um meine Missstimmung kundzutun… Wir hatten unseren Weihnachtsausflug schon abgeschrieben. Da bekamen wir am 24. Dezember abends einen Anruf von der General Managerin, sie entschuldigte sich vielmals für dieses Missgeschick ihrer MitarbeiterInnen! Sie hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt und uns vier Plätze für diese besondere Bootstour freigemacht. So kamen wir doch noch zu unserem „Weihnachtsmärchen“ am 25. Dezember! Abends, nach der Tour, wurden wir sogar noch zum Christmas Barbeque im Coco Grove Beach Resort (unbezahlte Werbung) am Strand eingeladen! Wir machten uns schick, wurden von einem Chauffeur in unserer Unterkunft abgeholt und an diesem Abend wahrlich auf Händen getragen. Ein ohnedies schon perfekter Tag (den Schildkröten sei Dank!) klang auch kulinarisch ganz phantastisch aus!
SORRY, NOT AVAILABLE!
In einem Entwicklungsland wie den Philippinen, wo der Tourismus aktuell schneller wächst, als das Land, seine Menschen und die Infrastruktur mitkommen, darf man keine gewohnten westlichen Standards erwarten. So viel ist klar! Und statt uns zu ärgern, wurde es unsere Strategie, all diese Erlebnisse mit Humor zu nehmen. Es war beispielsweise mehr Regel als Ausnahme, dass in Restaurants stets eine Vielzahl der Gerichte auf der Karte nicht verfügbar waren. Typisch irgendwie, dass wir meist genau diese Gerichte bestellen wollten. Dann hieß es: „I’m so sorry, not available!“
Ein Klassiker.
Egal, wie klein oder groß der Geldschein war, mit dem wir zahlen wollten, die Antwort hieß meist: „Sorry, no change!“. Wechselgeld war in der Tat eine Seltenheit. Oft bekamen wir dann Obst, Gemüse oder Brot gratis geschenkt oder durften das Geld später vorbeibringen. Die Menschen waren wirklich zu gut! Geschäftssinn ist hier oft noch ein Fremdwort!
Apropos Geld, man sieht in jedem noch so kleinen Ort jede Menge Pfandleihanstalten, genannt pawn shops, wo die Einheimischen Schlange stehen, um Naturalien zu Geld zu machen. Und wenn es dann mal Geld gibt, wird der ATM gestürmt. So kommt es nicht selten vor, dass der Bankomat am Ende der Woche kein Geld mehr ausspuckt und man im gesamten Ort an kein Geld kommt. Vorsorglich sind wir daher mit einigem an Bargeld als Reserve gereist.
JELLYFISH, SANDFLIES, ANTS & MOSQUITOS
Liebesbeweise der ungewollten Art mussten wir auf vielfältige Art auf den Philippinen ertragen. Die Moskitos haben uns oftmals in den Wahnsinn getrieben. Vor den Sandflies (die man weder hört noch wegen ihrer kleinen Größe gut sieht) hatte ich regelrecht Panik und fürchtete deren Stiche, die lange und höllisch juckten.
Eines Tages wurden wir während unserer TAO Bootstour für eine spontane Idee, dem Sonnenaufgang entgegen zu schwimmen (wie romantisch!) schnell bestraft. Es war noch dunkel und so sahen wir nicht, dass sich unter Wasser eine Qualle um unseren Arm geschlungen hatte. Bald spürten wir jedoch das höllische Brennen und schwammen schnell zurück an Land. Zum Glück wirkte der Essig an Board als Medizin schnell!
Unvergesslich bleibt meine Begegnung mit den philippinischen Ameisen. Bei einer Wanderung zu einem Wasserfall stieg ich (in Flipflops – selbst schuld, könnte man sagen!) in einen Ameisenhaufen. Innerhalb von Sekunden hatte ich hunderte kleine Ameisen auf meinen Füßen sitzen und große Mühe, diese abzuwimmeln bzw. abzuschütteln. Abends, als meine Füße knallrot waren und extrem anschwollen, dachte ich zuerst an einen Sonnenbrand oder viele kleine Stiche von Sandflies. Zwei schlaflose Nächte folgten, in denen ich meine Füße für eine Kühlung in den Kühlschrank unseres Zimmers hielt. Nachdem ich Dr. Google befragte und Bilder der unterschiedlichen Sticharten studierte, wurde mir klar: die Ameisenbisse (oder Stiche?) waren der Übeltäter und Grund für diese Schmerzen. Und erst eine Cortisonsalbe machte es nachhaltig erträglicher.
IT’s ALL ABOUT THE MUSIC
Ob am Strand, im Wohnzimmer oder in der Arbeit – die Filipinos sind verrückt nach Karaoke und verstehen es, an jedem Tag zu feiern, zu tanzen und zu singen. So wurden wir bei einem Familienspaziergang am Strand spontan eingeladen, „special guests“ der Strandparty zu sein, sangen gemeinsam 90er Hits und schwangen die Hüften, auch wenn wir längst nicht so talentiert waren wie die Einheimischen.
Mama, das größte Gesangstalent im Hause Andorfer, kehrte eines Nachmittags bei einer Erkundungstour der Umgebung einige Stunden nicht zurück in unsere Unterkunft. Wir wollten sie schon suchen gehen, als wir plötzlich ihre Stimme hörten, wie sie „Silent Night“ zum Besten gab und bei einer philippinischen Familie im Wohnzimmer singend den Nachmittag verbrachte.
Selbst die Kirchenlieder wirkten auf den Philippinen wie Karaokesongs, wie wir bei der Weihnachtsmesse in der katholischen Kirche auf Siquijor miterleben durften. Große Leinwände hangen zu beiden Seiten des Altars, auf denen der Liedtext zum Mitsingen eingeblendet wurde. Ebenso der Stil der Lieder erinnerte eher an Popsongs als an vertraute heimische Kirchenmelodien.
Ich könnte unzählige weitere Geschichten und Erlebnisse über unsere sechs Wochen auf den Philippinen erzählen, doch das hebe ich mir auf. Ich nehme sie im Gepäck weiter mit auf unserer Reise und lasse zum Abschluss noch einige Bilder sprechen – denn die sagen bekanntlich oft mehr als 1000 Worte …
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